Auschwitz Regen(Autor Christian Vogt, 1998) |
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1. |
Nach langer, langer Zeit fahr' ich nun dorthin, wo vor mehr als fünfzig Jahren die Welt unterging, "Arbeit macht frei", heißt über'm Eingang das Diktat, tödlich umzäunt von Stacheldraht. |
2. |
Neben den Baracken, im Lager steh' ich nun, versuch' mir vorzustellen das damalige Tun, ein Wolkenbruch mich ganz und gar durchnässt, es ist der Himmel, der seine Tränen lässt: |
3. |
Sie vergast, sie verhungert, um sie totzuquälen, vernichtet, verbrannt Millionen von Seelen, verkauft die Kleider, Bürsten, Schuhe, Haare, als reine, wieder unbefleckte Ware. |
4. |
Ich bin so wütend, möchte schrei'n, tausend Blum'n den Opfer weih'n, das Rad der Geschichte dreh'n, rückgängig machen dies' Vergeh'n! |
5. |
Dieser Mord, der hier gescheh'n, soll stets als Zeichen dafür steh'n, dass wir alles tun und geben, für ein Recht auf Leben. |